Rotmilan hilft uns gegen Mäuseplage & Habichtangriffe 

Seit drei Tagen ist einer unserer Rotmilane wieder in seinem Muchower Jagdgebiet unterwegs. Und in diesem Jahr beendete er seinen spanischen Winteraufenthalt wegen der milden Temperaturen wirklich früh. 

Die weißen Kornweihen sind gleich hier geblieben, denn Futter haben sie womöglich genug gefunden. Nicht selten sieht man sie zu zweit oder zu dritt über unserer slawischen Ringburg  jagen. Bei näherem Hinsehen ahnt man schnell den Grund: Das gesamte Gebiet auf dem Ringwall ist von unzähligen Mäuselöchern durchzogen. 

Die zwei letzten trockenen Sommer haben dafür gesorgt, dass sie die Feldmäuse ungewöhnlich häufig vermehren konnten. Die Bauern in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern können ein trauriges Lied davon singen. Bis Ende März will der Pflanzenschutzdienst MV laut Nordkurier per Kontrollprogramm auswerten, ob wir hier in Mecklenburg ähnlich stark betroffen sind, wie die landwirtschaftlichen Gebiete in Niedersachsen, wo etwa 20% der Grünflächen geschädigt sind. 

Mäuse: Die Lieblingsspeise von Milanen, Störchen und Weihen

Wir können davon ausgehen, dass unsere Großvögel einen messbaren Beitrag zur Reduzierung der Mäusepolulation leisten werden. 

So benötigt beispielsweise ein Storch pro Tag 500g, während er die Jungstörche füttert sogar 1200g Nahrung. Das sind eine Menge Mäuse! 

Der elegante Rotmilan ist ein sehr aktiver Jäger. Seine Hauptjagdzeiten sind der frühe Morgen und der Abend. Seine Jagdausflüge können bis zu 15 km betragen. In mäusereichen Jahren stehen die Nager mit 30-90% auf dem Speiseplan, vor allem während der Brutzeit. Wir können ihn also gar nicht genug schätzen und schützen, den König der Lüfte. Vor allem auch, da seine Brut regelmäßig von Habicht und Waschbär dezimiert wird. 

Roter Milan als Schutz gegen Habicht 

Das ist übrigens auch der Grund, warum ein Rotmilan bei Hühnerhaltern gern gesehen sein sollte. Er attackiert und vertreibt den Habicht schon aus eigenem Interesse. 

Sollte sich ein Roter Milan doch einmal an einem Huhn vergreifen, handelt es sich in den meisten Fällen um ein krankes Tier, denn der Milan ist eher ein Aasfresser, als ein Hühnermörder. Er kann ein verendetes Tier aus einer Entfernung von 5km riechen! 

Die Kornweihe kann im Gegensatz zur Wiesenweihe auch schwere Beute schlagen, So stehen die Feldmäuse bei ihr im Fokus, wie Heuschrecken und Vögel.

Na und der Mäusebussard macht seinem Namen alle Ehre! Derzeit kann man ihn trotz des regnerischen Wetters auf den Muchower Fluren sitzen sehen. Wir hoffen, bei besseren Wetter wieder so tolle Fotos und Filme wie im letzten Jahr machen zu können.

Rotmilan auf Baumstamm

http://www.heineanum.de/datei/anzeigen/id/65644,1032/Gottschalk_2015_Nahrungsmangel%20beim%20Rotmilan.pdf

https://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/pferd-wald-jagd/dem-habicht-keine-chance-11817323.html

https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Wir_ueber_uns/Publikationen/Berichte_des_LAU/Dateien/Berichte_LAU_2014_5.pdf

https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/rotmilan