Slawischer Burgwall zu Muchow

Impressionen im Februar 2020

Dank der warmen Temperaturen lohnt sich in diesen Tagen ein Spaziergang über unsere Milchstraße. Von hier aus sieht man den Musikbusch und de Flooth. Beides gehört heute zum EU –Vogelschutzgebiet   Feldmark Stolpe – Karrenzin – Dambeck – Werle.  Und beides ist Land, was sich bereits unsere Vorfahren in Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit zu Nutze machen wussten.

Hier und da kann man während des Spazierganges sehen, dass in besonders niedrigen Senken das Wasser kleine Teiche bildet. So kann man sich leicht vorstellen, wie es wohl vor 1000 Jahren hier ausgesehen haben mag. Denn ein Großteil des Muchower Gebietes war einfach sehr unwegsames Sumpfland, in dem aber seine Bewohner einen guten Schutz vor Feinden fand.

Noch einige Schritte die Milchstraße entlang, da öffnet sich zur linken Seite der Blick auf den Burgwall unserer ehemaligen slawischen Ringburg. Kaum ist heute noch etwas zu sehen. Der mit Bäumen bewachsene Bogen zeigt noch die Form des inneren Ringwalls. Aber dank der Niederschläge in diesem Jahr kann man den mit Wasser gefüllten ehemaligen Burggraben erkennen.

Bei unserer kleinen Exkursion fanden wir eine Vordelader-Kugel, ein paar Perlen und einen kleinen Haken aus Eisen

Bodendenkmäler in Muchow – Die slawische Ringburg

Gemeinsam mit dem unserem Ansprechpartner beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Herrn Bernd Wollschläger von der Landesarchäologie MV haben wir unserem Burgwall in der letzten Woche einen Besuch abgestattet. Da der Ringwall in Muchow mit Grabungen nicht gut erforscht werden kann, denn die Slawen benutzen Holz als Baummaterial, kommt eine moderne Oberflächen-Untersuchung für uns in Betracht. In Zukunft dürfen wir also ein Team der Rostocker Universität bei uns auf dem Burgwall begrüßen, die eine geomagnetische Prospektion durchführen wird. Dabei wird – ähnlich wie bei Röntgenaufnahmen – die Beschaffenheit im Inneren abgebildet. Wir werden also genauer erfahren, was uns die Luftaufnahmen schon erahnen lassen.

Natürlich ist unser Ringwall längst als Bodendenkmal geschützt. Wir arbeiten daran, dass einige unsere Bodendenkmäler in Zukunft von Hinweisschildern gekennzeichnet sind.

Übrigens: Neben dem Burgwall gehört auch der sogenannte „Russenwald“ angrenzend an Flur 2 und Flur 5, also rechts des Wabeler Weges, zu einem Bodendenkmal. Hier wird die Erkundungsarbeit durch eine starke Munitionsverseuchung erschwert, es gilt also, mit äußerster Vorsicht ans Werk zu gehen.

Noch lange haben wir nicht alles entdeckt, was uns der Muchower Boden an Geschichte und Geschichten erzählen könnte. Aber wir bleiben dran und möchten dafür sorgen, dass diese Fußspuren unserer Ahnen für unsere Kinder und Enkel erhalten bleiben.